
feinschmeckerfreuden




















Eine sehr simplistischer Teller, der auf eine überraschende Geschmakswelt mitnimmt. Schopf, also der Nacken vom Schwein, ist einer der geschmackvollsten Stücke vom Schwein. Es braucht nur ein bisschen Zuwendung, um das Fett wunderbar weich und geschmeidig zu machen. Dazu gibt es junge Karotte, die in ihrem eigen Saft geschmort und glasiert wird. Aromatisiert wird sie mit Sumach, das - es liegt schon im Namen des Baums von dem es kommt: Essigbaum - säuerlich-frisch schmeckt und viel in der türkischen/orientalischen Küche benutzt wird. Der eigentliche Star ist, wie so oft die Sauce. Hier eine Jus, auf Basis einer Gastrique in der die Kirschen mitgeschmort werden und so ihren ganzen Geschmack an die Sauce abgeben. Die herrlich geschmorte, fast schon an eine Maraschino-Kirsche erinnernde, Kirschen finden sich auch noch auf dem Teller ein.
Reinanke ist ein Fisch, der viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Ein fest-fleischiger Fisch, der so wirklich aufblüht mit starken geschmacklichen Mitspielern wie Speck und Eierschwammerl. Der Speck kommt in Form einer sehr dichten, cremigen Sauce und die Eierschwammerl, klassisch gebraten mit frischen Erbsen. Etwas Handwerk erfordert die Herstellung der Reinanken-Schnitte im Sauerampfer-Mantel. Sie ist jedoch hervorragend zum Vorbereiten und geschmacklich zahlt es sich mehr als aus!
Dieses Gericht ist eine Hommage an die Geschmackswelten des Mittelmeerraums. Am offensichtlichisten wahrscheinlich der Wolfsbarsch, ein herrlich fleischiger Fisch. Neben Branzino, wie er in Italien bekannt ist, verbirgt sich versteckt noch die sardinische Pasta, Fregola Sarda. Das verbindende Element, ist der Paprika-Espuma, der so sowohl in Istrien als auch Spanien an den Tisch kommen könnte. Das einzige Element, was sich nicht ganz so leicht in die Mittelmeer-Nostalgie einfügt, ist der marinierte Kohlrabi. Aber tatsächlich dürfte er im Mittelmeerraum (oder Mittelasien) entstanden sein.
Brombeeren sind geniale Beeren, vor allem wenn sie ihrer Kerne entledigt sind, wie in diesem Sorbet. Dazu der Roquefort, der in einem Dessert zuerst einmal verblüffen mag, durch seine kräftigen, milchsauren Noten. Aber durch das Gegensteuern mit der weißen Schokolade, ergibt sich eine Creme, die unglaublich viel Wucht hat, aber perfekt in ein Dessert passt. Dazu ein Mohndrop, der eine auergewöhnliche chewy Textur hat und mit seinem nussig-würzigem Geschmack perfekt diesen Gang abrundet.
Gemüse profitiert enorm von Holzkohle, überraschen mag aber vielleicht, dass auch Erbsen gegrillt werden können. Am besten so direkt über den Kohlen wie möglich, bis sie gepflegte Röstaromen haben. Gegrillt wird auch die Blutorange, deren Saft den Sud aus entsafteten, gebrannten Erbsenschoten ergänzt. Dazu gibt es eine kühlende frisch-säuerliche Panna Cotta aus Buttermilch mit Kren. Für weitere Säurespitzen gibt es noch grüne Stachelbeeren und Sauerampfer.